Grundsätzlich werden hier Schleiftechniken bzw. Poliertechniken für alle Weichgesteine, darunter fallen auch Naturstein und Kunststein, erklärt, welche Sie mit einigem Geschick selber ausführen können. Die Verfahrensweise auf Weichgesteine, egal ob sie Natursteine (wie bsw. Marmor) oder Kunststeine sind (wie bsw. Terrazzo oder Betonwerkstein), ist immer die gleiche. Was für Marmor gilt findet genauso oder ähnlich Anwendung auf Terrazzo und Betonwerkstein. Dies liegt daran, dass die Matrix, also die Bindung, bei diesen Gesteinen aus Kalzium besteht. Terrazzo und Betonwerkstein sind säureempfindlich, Terrazzo und Betonwerkstein sind kratzempfindlich, Terrazzo und Betonwerkstein kann man polieren, Terrazzo und Betonwerkstein kann man kristallisieren. All das gilt auch für Marmor, Agglomarmor (also Kunstmarmor), Kalkstein, Travertin und Co.

Reinigungsschliff

Die einfachste und schnellste Methode einen Terrazzo und Betonwerkstein wieder professionell zum Glänzen zu bringen ist der s.g. Reinigungsschliff. Sie benötigen dafür eine Bodenreinigungsmaschine, eine s.g. Einscheibenmaschine, mit einem Treibteller (keinen Bürstenteller) und einen Wassersauger (kann man sich zur Not beides in einem gut sortierten Baumarkt leihen) sowie je ein Bonastre System Pads Rot, Gelb und Grün in der Größe / Arbeitsbreite der o.g. Einscheibenmaschine, i.d.R. 406 oder 432 mm. Und los geht’s. Selbst ungeübte Hände erzielen eine hochglänzende Terrazzopolitur. Flecken auf Terrazzo und Betonwerkstein verschwinden wie von Geisterhand. Es ist wirklich so einfach, wie es sich anhört.

1. Bonastre System Pad Rot unter die Einscheibenmaschine kletten, frisches Leitungswasser und dann mit der Einscheibenmaschine den Boden reinigen / schleifen. Fahren Sie erst die Ränder langsam in Form eines „U“ ab. Danach fahren Sie die Fläche zwischen den Ränder ab. Bewegen Sie die Maschine langsam hin und her, arbeiten Sie im übertragenen Sinne, wie der Scheibenwischer an der Windschutzscheibe eines Autos. Für einen ca. 30 qm großen Raum sollten Sie ca. 45 Minuten veranschlagen.

2. Absaugen. Ergebnis: eine matte bis seidenmatte Oberfläche.

3. Bonastre System Pad Gelb: Tauschen Sie nun das Rote Pad gegen das Bonastre System Pad Gelb. Arbeiten Sie genauso wie oben bereits beschrieben. Hier sollten Sie ca. 60 Minuten für 30 qm einplanen.

4. Absaugen. Ergebnis: eine glänzende Oberfläche.

5. Bonastre System Pad Grün: Tauschen Sie nun das gelbe Pad gegen Bonastre System Pad Grün. Arbeiten Sie genauso wie oben bereits beschrieben. Auch hier sollten Sie ca. 60 Minuten für 30 qm einplanen. Kleiner Tipp: Geben Sie, bevor Sie mit dem Bonastre System Pad Grün den Boden bearbeiten, nun einen kleinen Schuß Edelsteinseife Marmor Premium in den Wassertank. Nach kurzer Zeit sehen Sie wie das Wasser an der Oberfläche abperlt. Dies ist der Indikator dafür, dass der maximale Glanz erreicht ist und der Boden eine hydrophobe (wasserabweisende) Wirkung hat.

6. Absaugen. Ergebnis: eine hochglänzende Oberfläche.

Achtung: Sie entfernen mit o.g. Bearbeitung keine Riefen und Kratzer. Dies kann nur der Reparaturschliff.

Reparaturschliff

Beim Reparaturschliff werden Schleifmittel, meistens Industriediamanten, welche in der Regel in Kunstharz gebunden sind, unter Verwendung von Wasser, mittels einer rotierenden Scheibe, einer s.g. Einscheibenmaschinen, zum Abschleifen von Natur- und Kunststeinen verwandt. Durch den Einsatz von Wasser ist die Staubentwicklung gleich „Null“. Der Abtrag von der Steinoberfläche ist so gering, dass gerade mal von bis zu ca. 0,5 mm von der Oberfläche abgetragen wird. Die Abrassivität der Schleifmittel ist so eingestellt und gewollt, dass zwar alle Kratzer, Verätzungen und oberflächige Verfleckungen entfernt werden, jedoch der Stein grundsätzlich seine Höhe behält. Die Folge ist, dass eventuell vorhandene s.g. Überzähne, das sind die Verkantungen, also die Plattenränder, der Platten zueinander, nicht oder nur unwesentlich abgetragen bzw. verändert werden. Der Reparaturschliff ist das gängigste Schleifverfahren im Sanierungsbereich.

1. Das Filzpad mit den Schleifwerkzeugen unter die Einscheibenmaschine kletten, frisches Leitungswasser und dann mit der Einscheibenmaschine den Boden schleifen. Fahren Sie erst die Ränder langsam in Form eines „U“ ab. Danach fahren Sie die Fläche zwischen den Ränder ab. Bewegen Sie die Maschine langsam hin und her, arbeiten Sie im übertragenen Sinne, wie der Scheibenwischer an der Windschutzscheibe eines Autos. Für einen ca. 30 qm großen Raum sollten Sie ca. 45 Minuten veranschlagen.

2. Absaugen. Ergebnis: eine matte bis seidenmatte Oberfläche.

3. Bonastre System Pad Gelb: Tauschen Sie nun das Filzpad mit den Schleifwerkzeugen der Stufe 2 ( Farbe Braun ) gegen das Bonastre System Pad Gelb. Arbeiten Sie genauso wie oben bereits beschrieben. Auch hier sollten Sie ca. 45 Minuten für 30 qm einplanen.

4. Absaugen. Ergebnis: eine glänzende Oberfläche.

5. Bonastre System Pad Grün: Tauschen Sie nun das gelbe Pad gegen Bonastre System Pad Grün. Arbeiten Sie genauso wie oben bereits beschrieben. Auch hier sollten Sie ca. 45 Minuten für 30 qm einplanen. Kleiner Tipp: Geben Sie, bevor Sie mit dem Bonastre System Pad Grün den Boden bearbeiten, nun einen kleinen Schuß Edelsteinseife Marmor Premium in den Wassertank. Nach kurzer Zeit sehen Sie wie das Wasser an der Oberfläche abperlt. Dies ist der Indikator dafür, dass der maximale Glanz erreicht ist und der Boden einen hydrophobe (wasserabweisende) Wirkung hat.

6. Absaugen. Ergebnis: eine hochglänzende Oberfläche.

Planschliff (sollte nur der Fachmann machen)

Beim Planschliff wird meist ein Metallwerkzeug, welches Industriediamanten enthält, ebenfalls unter Verwendung von Wasser eingesetzt. Die Rauhigkeit dieses Schleifmittels ist so eingestellt und gewollt, dass ein massiver Abtrag der Gesteinsoberfläche mit der Anwendung einher geht. Nach dem Planschliff befinden sich alle Platten auf dem selben Höhenniveau. Verkantungen der Platten zueinander gibt es danach nicht mehr. Meist wird ein Abtrag von bis zu ca. 1 – 2 mm erzielt. Der Vorteil dieses Werkzeuges ist auch gleichzeitig der Nachteil. Durch die Rauhigkeit des Schleifmittels entstehen s.g. Schleifkratzer in der Oberfläche des Natursteins bzw. Kunststeins. Diese Schleifkratzer gilt es in den nachfolgenden Arbeitsgängen wieder heraus zu schleifen. Dem Grunde nach werden jetzt die identischen Arbeitsgänge ausgeführt, wie bei dem Reparaturschliff. Man verzichtet jedoch auf flexible Unterlagen / Teller, da ja die s.g. Überzähne nicht mehr vorhanden und somit flexible Teller nicht mehr erforderlich sind.